HousePool® Ausgabe 06 - April/Mai 1996

Der Kommentar


  

HousePool® - Der KOMMENTAR :

HousePool® kommentiert ein aktuelles Thema.

Yo, hi mal wieder ! Mittlerweile ist unsere Szene so ruhig geworden, daß sich nichtmals mehr ein passendes Thema für den Kommentar finden läßt. Deshalb kommen hier mal einige kleine generelle Punkte rein.

Zuerst möchte ich mal hier auf das Thema Internet eingehen, da hier momentan ein erstaunlicher Boom zu verzeichnen ist. Alle Welt redet davon und kaum einer hat eine blasse Ahnung, aber alle wollen es ! Dies merkt mal dann auch schnell, wenn man sich mal wieder einen neuen Server ansieht, die ja mittlerweile täglich aus dem Nichts kommen. Internet, Internet, und kein Ende...Labels, Zeitschriften, Magazine (auch wir), Fan-Pages, und natürlich die gesamten kommerziellen Server, die es gekonnt verstehen möglichst wenig Inhalt in ein schönes bunt-grelles Outfit zu verpacken und uns die noch verbleibene Zeit mit ach so tollen Features verschönern. Alles was das Netz hergibt wird gnadenlos und ohne jegliche Rücksicht ausgenutzt, seien es Animationen, supergrosse Bilder und Samples und natürlich Java-Applets. Das dies nicht nur Geduld, sondern den meisten auch Geld kostet wird dabei ebenso übersehen, wie die Tatsache, das längst nicht alle immer die neueste Software besitzen und auch nicht alle den bekanntesten Browser einsetzen. Dieses Verhalten und vielleicht auch Unkenntnis ist in meinen Augen nicht nur Resourcenvergeudung, sondern auch unsozial und unsinnig, da hiermit das Zielpublikum auf eine harte Probe gestellt wird. Und zudem stellt sich meist heraus, daß zwar alles so toll bunt ist, aber irgendwelchen Inhalt sucht man vergebens. Wie heißt es doch: Vom schönen Teller wird man nicht satt...

Mein zweiter Punkt in dieser Ausgabe betrifft das Hyping unserer Medien. Ich begnüge mich hier mal auf einige Hypes der letzten Zeit, die eigentlich jedem noch erinnerlich sein sollten. Zuerst war es der Trance, der jenseits aller Vernunft so gepusht wurde, das er am Ende des Hypes verachtet und ausgelutscht war und in seinen letzten Zügen lag. Dabei dauerte es gar nicht so lange. Die Szene-Medien hatten Trance schlichtweg als den Techno prophezeit und alle fuhren drauf ab, bis das Ganze umkippte und Trance tot war. Danach wurde natürlich sofort ein neues Opfer gefunden (ich springe jetzt ein paar Jahre): Breakbeat. Besser bekannt unter den Mediensynonymen Drum ´n Bass oder Jungle. Nur diesmal mislang es trotz der Hypes den Funken überspringen zu lassen. Das Publikum sprang aus welchen Gründen auch immer nicht auf den Marketing-Zug auf. Doch wie immer sollte es nicht der letzte Hype sein. House heißt die neue Wunderwaffe. Alles steht mittlerweile auf House. Selbst in laufenden Radioprogrammen und an etlichen anderen Orten, wo man früher nie derartige Musik gespielt hätte, hört man heutzutage House. House house house. Es ist wirklich schade um die Musikstile, die je nach Marketing hemmunglos bis aufs Gerippe ausgeschlachtet werden. Wie lange lassen wir uns eigentlich noch vorschreiben, was "IN" ist ??? Frohe Ostern... (cm)


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